Geschichte (Chor)
... in Zahlen

- 1956 Aufbau unter der Direktion Karl Schärer, dann Anton Dermont
- 1957 Gründungsversammlung, Pfarrer und Präses Robert Küng, Direktion Luca Geissmann, Präsident Peter Chiozza, in der Kirche eine kleine elektronische Orgel
- 1958 Guido Puppetti wird Präsident
- 1963 Hanspeter Walter wird Präsident
- 1966 Kleinorgel (9 Register, 2 Manuale, Pedal ex: Orgelbau Genf)
- 1972 Pfarrer Dr. Guido Schüepp Pfarrer
- 1975 Franz-Xaver Süess, Beschaffung eines Cembalos
- 1982 25-Jahr-Jubiläum, 3-tägige Chorreise ins Südtirol, Hansjörg Ebner wird Präsident
- 1983 Pfarrer Klaus Bussmann
- 1991 neue Orgel (mechanisch, 20 Register, Orgelbau Späth, Rapperswil)
- 1997 Pfarreileiter Dr. Jean-Louis Stoffel, Richard Diemunsch wird Präsident
- 1999 Direktion Victor Locher
- 2004 Direktion HD. Mutschler
- 2005 Direktion ad Interim Luca Geissmann
- 2006 Direktion Vreni Winzeler
- 2009 Regina Baschnagel Oster wird Präsidentin
- 2011 Direktion ab 15.8.: Christoph Honegger
Chor-Geschichtliches aus der Gründungszeit ....

Bereits 1956, also im Jahr der Grundsteinlegung
unserer Kirche gab der damalige Kantonaldirigent Karl
Schärer zusammen mit aktiven und engagierten Katholiken von Herblingen und dem Quartier «Äussere Hochstrasse» den Anstoss, für die neue Pfarrei St. Peter auch einen Kirchenchor zu gründen. Schärer war dann im bald ent
stehenden Chor der erste Dirigent. Natürlich kam dieses Projekt nur allmählich in Schwung, wurden doch nebst persönlicher Werbung auch Briefe und Aufrufe im Kirchenblatt versandt.Nach den Sommerferien 1956 bis März 1957 dirigierte Lehrer Anton Dermont den jungen Chor.Im April 1957 übernahm dann Luca Geissmann das Dirigentenamt - dieses Amt hat er während 42 Jahren bis 1999 in vorbildlicher Weise ausgeübt.

Pfarrer Robert Küng 1957-1972
In der Anfangszeit war das Hochamt (an den Festtagen mit Weihrauch) der vorgeschriebene und undispensierbare Haupt-Sonntagsgottesdienst in St. Peter wie in jeder katholischen Pfarrkirche. Alle Gesänge mussten lateinisch sein. Jedes Hochamt begann mit der Austeilung des Weihwassers, begleitet durch das gregorianische «Asperges me», in österlicher Zeit durch das «Vidi acquam».
Hauptaufgabe des Kirchenchors war die Darbietung dieser und anderer Eigengesänge (Proprien) in einstimmiger, reichhaltiger Gregorianik durch die Schola und die Führung der 5 gleichbleibenden Messteile (Ordinarium), ebenfalls in einstimmiger, aber einfacherer gregorianischer Manier (Volkschoral).

Während der ersten 9 Jahre (1957 - 1966) stand für alle Gottesdienste nur eine äusserst dürftige, störungsanfällige elektronische Eigenbau-Orgel zur Verfügung. Umso mehr galt dem Dirigenten und dem Chor der A-capella-Gesang.
Musikalische Höhepunkte waren mehrstimmige Ordinariumsvertonungen, hier in St. Peter meistens «a capella»: ohne Instrumentalbegleitung. Die «absoluten Perlen» unseres Repertoires waren zwei «Orgelmessen»: Bruckner C-Dur- und Hilber ProPatria-Messe. Die Adventssonntage wurden jeweils musikalisch besonders intensiv gestaltet.
Im Hinblick auf das 2. Vatikanische Konzil begaben wir uns in St. Peter (einige Jahre vor der offiziellen römischen Erlaubnis, aber mit stillschweigender Erlaubnis unseres Pfarrers) auf das reichhaltige Feld der deutschen Motetten und Choräle. Bach und Schütz, Brunner und Hindemith, Distler und Reda wie auch andere barocke und zeitgenössische Komponisten bereicherten von nun an unsere Gottesdienste. Nicht mehr nur formale «Verschönerung der Messe» war in Zukunft Zweck des Chorgesangs, sondern direkt erfassbare musikalische Mitverkündigung der Bibelworte und ihrer Auslegungen.

Das elektronische Instrument versagte mehr und mehr seinen Dienst. Im Chor begann man zu murren, es fielen gar Austrittsdrohungen. Daher entstand der Wunsch nach einer Pfeifenorgel - Pfarrer Küng und Kirchenstand (Sta.-Maria-Pfarrer Dr. J. Saladin) zeigten 1964 Verständnis für unser Anliegen, trotz prekärer Finanzen (die öffentlich-rechtliche Anerkennung der Katholiken war erst 1968). Im Advent 1966, sozusagen mit dem neuen Kirchengesangbuch, wurde die Kleinorgel (9 Register, 2 Manuale, Pedal) eingeweiht. Eine echte Bereicherung, wenn auch viel zu klein für den Kirchenraum.
Pfarrer Guido Schüepp 1972-1974
Unser Gründerpfarrer Küng verabschiedete sich mit 50 Jahren 1972 nach St. Marien in Solothurn, ihm folgte Pfarrer Dr. Guido Schüepp, welcher uns als hochstehender Prediger in Erinnerung bleibt, der aber nach nur 2 Jahren einer ehrenvollen Berufung als Professor für Pastoraltheologie an der Uni Fribourg folgte.
Pfarrer Franz-Xaver Süess 1975-1983
In Franz-Xaver Süess erhielten wir 1975 einen jungen, unternehmungslustigen Nachfolger, der zu uns als Pfarrer stiess. Er gründete und leitete selber einen Kinderchor und sorgte für eine Blockflötengruppe. Ein Cembalo ergänzte bald die wenigen Register der kleinen Orgel. Aber auch die Beiträge des Kirchenchors waren sehr geschätzt. In den folgenden acht Jahren seines Wirkens wuchs der Bestand an Sängerinnen und Sängern bis über 50, und es gehörten zunehmend Stücke mit Orgel- und Instrumentalbegleitung
zum Repertoire.

Mit den Katechetinnen und ihren Schülern sowie etlichen Leuten aus dem Kirchenchor zusammen begann eine jährlich neue bildnerische Gestaltung zu Themen der HI. Erstkommunion und der HI. Firmung an der grossen Chorwand in der Kirche. Zunehmend wurde auch die Ökumene mit den reformierten Mitchristen der benachbarten Pfarreien Herblingen, Zwingli und Merishausen unter Mitwirkung des Kirchenchors gepflegt. Als gebürtiger Luzerner (von Littau) förderte Pfarrer Süess die Pfarreifastnacht, bei der sich im Februar der Pfarreisaal mit «rüüdigem» Fastnachtstreiben füllte. Auch dieser Anlass wurde von etlichen Chormitgliedern gern und tatkräftig unterstützt. In dieser Zeit pflegten wir auch die chorinterne Einrichtung eines gut besuchten Skiwochenendes und gründeten eine «Vetosektion», vorerst mit wenigen Liebhabern.

Pfarrer Klaus Bussmann 1983 - 1996
Die ungewisse Zeit der anschliessenden PfarrerSuche wurde in der Person von Pfarrer Klaus Bussmann in gutem Sinne beendet. Er schätzte bei seiner seelsorgerischen Tätigkeit auch stets die liturgischen Bereicherungen des Kirchenchors, der sich inzwischen St. Peter-Chor nennt, liess aber der gesamten Leitung geistlich und organisatorisch grosse Freiheit.
Der bescheiden lebende Pfarrer äusserte Bedenken, als der Chor nach mehr als 20 Jahren mit der Kleinorgel sich intensiv um ein farbigeres, doppelt so umfangreiches Werk bemühte. Er hielt diesen Wunsch nach mehr «Reichtum» unstatthaft gegenüber dem Hunger und der Armut in der dritten Welt. Erst als das Bauvorhaben durch eine Veränderung des Chorraumes in St. Peter in Bezug auf die Nähe des Pfarrers zu den Gläubigen (Altar näher zum «Volk») ergänzt wurde, konnte er sich, wenn auch schweren Herzens, zum Einverständnis durchringen.
Nach jahrelanger Planung und Finanzierungsarbeit kamen Pfarrer, Chor und die ganze Pfarrei 1991 zu einer Renovation der Kirche, die liturgisch sinnvoll war (Altarraum) und klanglich eine wesentliche Bereicherung brachte (Späth-Orgel, Rapperswil, 20 Register).
Doch 1996 ging dann der verdiente Seelsorger in den verdienten «Ruhestand» (Kaplan in Ruswil) und unsere Pfarrei wurde in einem verwaisten Jahr durch Ernst Sulzberger und Beat Zellweger betreut.

Pfarreileiter Jean-Louis Stoffel 1997-2006
In Dr. Jean-Louis Stoffel wählten wir 1997 einen erfahrenen Seelsorger aus dem Wallis als Pfarreileiter. Der neue Gemeindeleiter, Kunstliebhaber und früher selber auch Chorleiter, schätzte von Anfang an alle musikalischen und bildnerischen Bestrebungen von Kirchen- und Jugendchor (Singgruppe). Die sorgfältige Einführung und Anwendung des neuen Kirchengesangbuches sowie neuer kindgemässer Gottesdienstlieder waren ihm und seiner Frau ein Anliegen. Jean-Louis Stoffel wusste auch stets verständlich und gehaltvoll zu predigen.Bald nach Antritt des neuen Gemeindeleiters trat der verdiente Chorleiter Luca Geissmann nach 42 Dienstjahren von seinem Amt zurück. Er hielt eine Auffrischung der Leitung mit jüngerem, professionellem Musikerblut für dringend nötig.
Die Wende gelang 1999 sehr gut und reibungslos. Schade dass Victor Locher, der neue, musikalisch und pädagogisch wertvolle Mann aus zweitberuflicher und familiärer Überlastung seine Führung nach 5 Jahren schon wieder abgeben musste.
... bis hin zur Neuzeit

Der zweite Wechsel 2004 gestaltete sich dramatischer, da bei H. D. Mutschler eine Spaltung im Chor entstand.
Doch konnte nach einigen Wirren mit Vreni Winzeler, einer jungen Frau, Berufsmusikerin mit vielseitiger Orgel- und Chorerfahrung, das wichtige Dirigentenamt optimal besetzt werden und somit gute Voraussetzungen für das Weiterbestehen unseres Kirchenchors geschaffen werden, wirklich ein Glücksfall!

Gemeindeleiter Lukas Briellmann 2007 - 2008
Nach einer Vakanz von 6 Monaten durften wir im März 2007 unseren neuen Gemeindeleiter Lukas Briellmann mit seiner Familie begrüssen, der von Amtes wegen auch unser Präses ist. Die Gottesdienstgestaltung wird mit neuen, modernen Liedern aus dem "rise up" mit der Gemeinde eingübt. Leider konnte sich Lukas Briellmann in unserer Pfarrei mit seinen Zukunftsvisionen nicht etablieren und verliess mit seiner Familie im Somnmer 2008 unsere Pfarrei.
Unser Chor ist nun über 50 Jahre alt, aber seine MitgliederInnen bleiben durch das Singen im Herzen jung!

Seit Mitte 2008 bis 2011 war nun von Amtes wegen Vikar und Pfarradministrator Benedikt Wey unser Präses, danach übernahm Josif Trajkov diese Stellung.
Unsere agile Chordirigentin Vreni Winzeler war infolge weiterer beruflicher Verwirklichung bei einer Musikstelle in St. Gallen ab Mitte 2011 nicht mehr präsent. Das zeitliche Pensum erlaubte es ihr nicht, weiterhin den Kirchenchor St. Peter zu führen.
Christoph Honegger übernahm ab dem 15. August 2011 die Nachfolge von Vreni Winzeler als Chordirigent.
Seit der Einrichtung des Pastoralraumes Schaffhausen-Reiat im Mai 2015 übernimmt fakultativ jeweils ein Seelsorger die Stelle des Präses.
Zitat: Singen ist eine edle Kunst und Übung. (Martin Luther)

Unser Gründungsmitglied und langjähriger Chorleiter Luca Geissmann ist am 22. Juli 2018 verstorben.
Wir haben Luca viel zu verdanken. Seien es die unzähligen Proben und Einsätze, sei es die neue Orgel sowie auch seine künstlerische Ader mit seinen eindrücklichen Bildern vorne an der Chorwand, gestaltet mit Styropor, jeweils zur Erstkommunion und Firmung.
Ein bedeutender Mensch ist von uns gegangen.
Eine Erinnerung an Luca sehen Sie hier >>